World Robot Olympiad „Ethik Code“
Leitprinzipien für einen fairen Wettbewerb

Von Anfang an hat sich die World Robot Olympiad Association zum Ziel gesetzt, jungen Menschen die Entwicklung ihrer Kreativität und Kompetenzen zur Problemlösung zu ermöglichen. Unser Verein unterstützt bereits seit Jahren die Ziele der WRO, denn wir alle möchten mit spannenden Wettbewerben Kinder und Jugendliche für Technik & Robotik begeistern. Dabei hat sich die WRO die folgenden Hauptziele gesetzt:

  • Jungen Menschen die Möglichkeit geben, Fähigkeiten wie kreatives und innovatives Denken, die im 21. Jahrhundert relevant sind, zu erlernen
  • Junge Menschen zu motivieren, unsere Wissenschaftler, Ingenieure und Erfinder von Morgen zu werden
  • Jungen Menschen die spannende Themenwelt von Automatisierung und (Roboter-)Technik aufzuzeigen
  • Eine Verbindung zwischen modernen Technologien und deren Nutzung in Bildungseinrichtungen aufzuzeigen
  • Den Einsatz von Robotern in der MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu fördern
  • Jungen Menschen aus der ganzen Welt die Chance zu geben, mit Spaß & Teamwork ihre Fähigkeiten bei Wettbewerben unter Beweis zu stellen

Die Teilnahme an einem Wettbewerb bedeutet auch immer die Chance, zu gewinnen. Mit diesem Gedanken und dieser Motivation gehen viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Team-Coaches und Eltern an jede neue WRO-Saison. Es ist völlig in Ordnung und logisch, dass man einen Wettbewerb gewinnen möchte, solange hierbei die weltweiten Leitprinzipien der WRO beachtet werden.

Die drei wichtigen Leitprinzipien der WRO:

  • Teams werden darin bestärkt, neue Fähigkeiten zu erlernen und in einem Team Spaß bei der Teilnahme am Wettbewerb zu haben
  • Coaches und Eltern sind Unterstützer des Teams und nicht diejenigen, die die Arbeit am Roboter oder der Programmierung machen
  • Mitmachen und Erfahrungen sammeln ist wichtiger als gewinnen. Es zählt, wie viel man lernt!

Auf den nachfolgenden Seiten wurden zu diesem Thema weitere Informationen zusammengetragen sowie kurze Leitprinzipien für WRO Teams aufgestellt.

Mit der Teilnahme an der WRO bestätigen das Team und der Coach, dass sie sich im Sinne eines fairen Wettbewerbs nach diesen Leitprinzipien verhalten.

Leitprinzipien der WRO für Teams

Es zählt nicht, ob wir gewinnen oder verlieren, sondern wie viel wir lernen.

Als Team folgen wir den folgenden Prinzipien:
Wir sind Teilnehmer eines Wettbewerbs.
Wir möchten gerne gewinnen. Wir wollen lernen.
Und wir wollen Spaß haben.
Wir wollen uns fair verhalten.
Wir entwickeln unseren Roboter und schreiben unser Programm selbst.
Es ist nicht fair, wenn das jemand anderes für uns übernimmt.
Wir können nur lernen, wenn wir eigenständig Neues ausprobieren.
Unser Coach kann uns etwas beibringen und uns anleiten.
Wir können von anderen inspiriert werden.
Unser Coach sollte nicht die Arbeit für uns übernehmen.
Wir kopieren keinen Roboter oder die Software von Anderen.
Wir nutzen andere Beispiele, um unseren eigenen Roboterideen umzusetzen.
Manchmal scheitern wir und das ist in Ordnung.
Aus Fehlern kann man lernen und entstehen neue Ideen.
Es ist schön zu gewinnen, aber das Scheitern gehört manchmal mit dazu.

In Anlehnung an die internationalen WRO Leitprinzipien, abrufbar unter:
www.wro-association.org

Mit Blick auf die WRO-Leitprinzipien:
Welches Verhalten als Team ist in Ordnung und nicht in Ordnung?

Die folgende Tabelle dient als Orientierung für Team & Team-Coach. Speziell für den Team-Coach weisen wir außerdem auf unsere Internetseite "Mitmachen als Team-Coach" und die dort genannten Informationen zur Arbeit als Team-Coach hin.

Die Beschreibung „Unser Coach oder unsere Eltern“ meint alle mit dem Team direkt zusammenhänge Personen (d.h. auch andere Mentorinnen und Mentoren oder Bekannten, die bei der Vorbereitung oder am Wettbewerbstag dabei sind).

In Ordnung Nicht in Ordnung
Für alle Wettbewerbskategorien
Wir suchen (online) nach Informationen und teilen Ideen mit anderen. Wir lernen von Beispielen und nutzen Gelerntes für unseren eigenen Roboter und die Programmierung des Roboters. Wir kaufen eine fertige (Online-)Lösung oder kopieren direkt von anderen und nutzen diese Lösungen für Roboter oder Programmierung für den Wettbewerb.
Unser Coach oder unsere Eltern beraten uns zur Umsetzung der Programmierung und geben uns kleinere Tipps. Unser Coach oder unsere Eltern programmieren den Roboter oder Teile des Programms für uns.
Unser Coach oder unsere Eltern zeigen uns verschiedene Möglichkeiten zum Roboterbau und geben uns kleinere Tipps. Unser Coach oder unsere Eltern bauen den Roboter oder Teile des Roboters für uns.
Unser Coach oder unsere Eltern lassen uns selbst herausfinden was zu tun ist, wenn etwas nicht funktioniert. Unser Coach oder unsere Eltern lösen ein Problem für uns, wenn etwas nicht funktioniert.
Unser Coach oder unsere Eltern lassen uns am Wettbewerbstag selbstständig handeln. Unser Coach oder unsere Eltern diskutieren mit Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern oder Jurymitgliedern am Wettbewerbs über Regeln oder Entscheidungen.
Wir wollen den Wettbewerb gewinnen, aber nicht durch schummeln oder indem andere die Arbeit für uns übernehmen. Wir wollen den Wettbewerb gewinnen, egal auf welche Weise oder mit welchen Mitteln.
Speziell für die Kategorie RoboMission und das Starter-Programm
Wir versuchen, die Überraschungsaufgabe selbstständig zu lösen, denn wir haben alle Grundlagen gelernt und können als Team eine Lösung finden. Unser Coach und Eltern können Tipps zur Lösung der Aufgabe geben. Unser Coach oder unsere Eltern geben konkrete Anweisungen zur Lösung der Aufgabe oder nehmen selbst Änderungen am Roboter oder der Programmierung vor.
Speziell für die Kategorie Future Innovators
Unser Coach oder unsere Eltern helfen uns, unser Robotermodell oder unseren Stand der Open Category aufzubauen, wenn dies nötig ist. (z.B. wenn Teile zu schwer sind, oder wenn etwas zu gefährlich für uns ist, es selbst vorzubereiten) Unser Coach oder unsere Eltern entscheiden, wie unser Robotermodell und unser Stand aussehen sollen und bauen Teile für uns, obwohl wir es selbst gekonnt hätten.
Speziell für die Kategorie Future Engineers
Unser Coach oder unsere Eltern unterstützen uns mit Ideen und Ratschlägen bei der Entwicklung unseres Roboters oder helfen uns, wenn wir technische Probleme bei der Aufbereitung unserer Dokumentation haben und wir dort alleine nicht weiterkommen. Unser Coach oder unsere Eltern entwickeln unser Robotermodell und fertigen unsere Dokumentation mit technischen Details und Bildern unseres Roboters an, obwohl wir dies selbst gekonnt hätten.

Was passiert, wenn man sich entgegen der Leitprinzipien verhält?

Die WRO-Leitprinzipien stehen in einer abstrakteren Form für das, was die Regelwerke in den einzelnen WRO-Kategorien bereits in der Vergangenheit vermittelt haben: Die eigenständige Arbeit des Teams, einen begrenzten Einfluss des Team-Coaches und die Motivation der Teilnehmer mit Spaß und dem Wunsch, etwas zu Lernen, an den Wettbewerb heranzugehen.

Wenn WRO-Leitprinzipien oder andere Wettbewerbsregeln nicht beachtet werden, kann dies am Wettbewerbstag zu einer Verwarnung (z.B. mit einem gelbe / roten Karten System) oder zu anderen Konsequenzen bei Regelverstoß (siehe Kapitel in den Regelwerken der einzelnen Kategorien, z.B. keine Weiterqualifikation in die nächste Runde) führen.

Abschließend möchten wir sagen, dass wir durchaus nachvollziehen können, dass besonders die jüngsten Teilnehmer eine stärkere Unterstützung benötigen als die Teammitglieder der Junior- oder Senior-Altersklasse.

Wir haben allerdings mitbekommen, dass in der Vergangenheit Teile des Roboters, Teile des Programms (z.B. spezielle Routinen, Unterprogramme etc.) oder ganze Programme von Erwachsenen entwickelt wurden und die Kinder diese beim Wettbewerb nicht erklären und bearbeiten konnten. Dies entspricht nicht dem Verständnis eines Lernprozesses, wie ihn die WRO anstoßen möchte.

Wir sind uns bewusst, dass die Aufgaben der WRO anspruchsvoll sind. Sie enthalten aber Möglichkeiten für Teilpunkte und Teillösungen.

Motivieren Sie als Team-Coach Ihr Team, schrittweise zu denken und eigenständig kleine Lösungen nach und nach zu entwickeln. Der Lernerfolg und der Spaß der Kinder werden dann deutlich größer sein. Die Gefahr, an einem hektischen Wettbewerbstag in Unruhe zu verfallen, ist geringer, wenn die Kinder das Gefühl haben, Roboter und Programmierung selbst unter Kontrolle zu haben.

Wir wünschen euch, liebe Teams, und Ihnen, liebe Team-Coaches und Eltern, viel Spaß und Erfolg bei der World Robot Olympiad!

Schreibt eure eigene Robotergeschichte!

Euer Team von TECHNIK BEGEISTERT e.V.

Schreibe deine Robotergeschichte

Wir blicken auf eine spannende WRO-Saison 2024 mit 51 regionalen WRO-Wettbewerben.
Die Anmeldung zur WRO 2024 ist noch bis zum 22. März (16 Uhr) möglich.

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