Schulpreis GENIAL DIGITAL 2020 - Schwäbisch Gmünd

Ein Interview mit dem Hans-Baldung-Gymnasium aus Schwäbisch Gmünd

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Im Rahmen des Schulpreises GENIAL DIGITAL 2020 wurde das Hans-Baldung-Gymnasium aus Schwäbisch Gmünd zu ihren digitalen Lösungen und Online-Angeboten interviewt.

Welche Online-Lernangebote gab es in Ihrer Schule bereits zu Anfang des zweiten Schulhalbjahres?
Zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres nutzen wir bereits Moodle, Webuntis, Scratch3.0 und GeoGebra. Webuntis wurde von uns hauptsächlich für Raum- und Stundenplanänderungen benutzt. Außerdem wurden besondere Aktivitäten des Tages oder der Woche angekündigt. Die Online-Plattform Moodle wurde nur von vereinzelten Klassen sowie von den Fachschaften zum Materialaustausch verwendet und war unter den Kollegen nicht wirklich populär. Scratch3.0 und GeoGebra diente im Informatik (Klasse 7), IMP (Klasse 8) und Mathe-Unterricht (hauptsächlich Kursstufe) zum Erarbeiten von Sachverhalten.

Was passierte als Erstes als es hieß: Die Schulen werden geschlossen?
Unser Angebot auf der Online-Plattform Moodle wurde ausgebaut. Für jede Klasse wurde ein eigener Kurs angelegt, indem jedes Fach einen eigenen Themenbereich bekam. So konnte jeder Lehrer individuell seinen Unterricht fortführen. Sogar die AGs/Ausfahrten/SMV bekamen
ihren eigenen Kursbereich, um weitergeführt zu werden beziehungsweise um aktuelle Informationen zu verbreiten. Jeder Lehrer bekam eine Einführung in das Arbeiten mit Moodle und einen von drei Moodle-Experten zum Lösen von Problemen/Fragen zur Seite gestellt. Außerdem wurden sehr detaillierte Anleitungen zu einzelnen Moodleabläufen erstellt und für Schüler und Lehrer auf Moodle hochgeladen. Am Ende fand Moodle großen Anklang im gesamten Kollegium und wurden von allen mit Freude verwendet.
 
Wie konnten Sie die Moodle-Plattform dann konkret für den Unterricht nutzen?
Zu Beginn legten wir den Schwerpunkt auf den Haupt-/Prüfungsfächern. Anschließend kamen auch die Nebenfächer hinzu. Die Moodlekurse wurde relativ schnell nicht nur mehr als Materialaustausch genutzt, sondern füllte sich immer mehr mit eigenen interaktiven Übungen (Learning Apps, Tests, Abstimmungen, HotPotatoe-Übungen, gegenseitige Beurteilung von Aufsätzen, Links, Umfragen etc.) um den Unterricht spannend zu gestalten. Einige Lehrer drehten sogar eigene Erklärvideos, um den Stoff besser einführen zu können.
Außerdem werden auch externe digitale Angebote (GoogleDocs - zur gemeinsamen Erarbeitung von Inhalten, YouTube, leraningapps.org, ppt-Videos etc.) mit einbezogen. Die Auswahl der passenden Lernmethode basiert auf dem jeweiligen Alter der Schüler. Die Abgabemöglichkeit bei Moodle gab den Lehrkräften auf verschiedenster Weise die Möglichkeit den Lernstand der Schüler nachzuvollziehen (Dateiabgabe, Fotos, Videos, Fortschrittsanzeige etc.) und Fehler zu korrigieren.
Durch anschließendes Feedback (als korrigierte Datei oder in Worten) konnten die Schüler weiter motiviert/gelobt bzw. geschult werden. Zum Austausch zwischen Lehrer und Schülern wurde nicht nur die Messenger-Funktion von Moodle und regelmäßig stattfindende Klassenchats sondern mithilfe des BigBlueButtons auch Klassen-Video-Konferenzen ermöglicht. Lehrer-/Fachkonferenzen fanden ebenfalls über diese Funktion statt. Eine eigens erstellte Wochenübersicht wird wöchentlich in jeder Klasse hochgeladen, um den Schülern eine Übersicht über ihr wöchentliches Pensum zu geben und so Überforderung zu vermeiden. Die Teilnahme an externen Wettbewerben (z.B. Känguru) wurden ebenfalls über Moodle ermöglicht. WebUntis, Scratch3.0 (Klasse 7 und 8) und GeoGebra (alle Klassen) wurden weiterhin, teilweise auch in Kombination mit Moodle, genutzt.
 
Was war eine besondere Herausforderung und gleichzeitig ein tolles Erlebnis in dieser Zeit?
Gerade in einer so schwierigen Zeit ist es wichtig in engem Kontakt und Austausch zu stehen. Die Schulgemeinschaft des HBGs kam dabei auf die Idee sich gegenseitig Einblicke in das Lernen/Lehrern von zuhause aus zu geben und startete unter dem Motto: #HBGamMOODLEN - Zeig uns deine besten e-learning Moment von zuhause, einen Fotowettbewerb. Hier konnten sowohl Schüler als auch Lehrer ihre Bilder in einem Studierendenordner auf Moodle hochladen. Anschließend entscheidet eine Abstimmung (ebenfalls auf Moodle) darüber wer sich über tolle Preise freuen kann. Die Mitarbeit über alle Stufen hinweg plus Kollegium führte zu einer Stärkung der Schulgemeinschaft und wurde durchweg als sehr positiv empfunden. Dies zeigte sich auch an der großen Beteiligung.

Findet an Ihrer Schule der Unterricht wieder in gewohnter Form statt? Falls ja, werden die digitalen Angebote trotz allem weiter genutzt?
An unserer Schule findet der Unterricht nun in A/B-Wochen statt, d.h. die Hälfte einer Klasse hat eine Woche lang Präsenzunterricht an der Schule, die Andere erhält in der gleichen Woche den jeweiligen Lehrstoff parallel über Moodle um ihn von zuhause aus zu lernen. Es werden hierbei alle Fächer (außer Sport) unterrichtet, sodass bis auf die Teilung der Klassen, weniger Leistungsnachweise wie zuvor, weniger Raumwechsel und Hygienevorschriften der Unterricht wieder „normal“ stattfindet.
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