Robotergeschichte - Team SimpleBots
Nachdem wir 2018 zum zweiten Mal den Regionalwettbewerb in Offenbach gewonnen hatten durften wir dieses Jahr wieder in das Deutschlandfinale einziehen. Nach dem ersten Wettkampftag lagen wir noch auf Platz eins in der Kategorie Regular Elementary. Da die anderen Teams ihre Leistung am zweiten Tag doch noch abrufen konnten, vielen wir auf Platz 5 zurück. Schade, Philippinen knapp verpasst – dachten wir.
Aber bereits am Dienstag nach dem Deutschlandfinal kam der Anruf von Lukas: Das Team auf Platz 4 fährt nicht auf die Philippinen, wir können nachrücken!
Da das „World Robot Olympiad Friendship Invitational 2018“ in Lapu-Lapu City auf den Philippinen schon in wenigen Wochen stattfinden sollte mussten die Vorbereitungen zügig beginnen. Schulbefreiung organisieren, Flüge buchen, Reiseführer lesen und natürlich den Robo noch mal tunen – schließlich erwarteten wir hier noch stärkere Konkurrenz als im Deutschlandfinale.
Leider konnte Brandon unser „Hardware Spezialist“ aus persönlichen Gründen nicht mit auf die Philippinen reisen, so dass unser Team hier nur noch aus David dem „Software Spezialist“ und Elias dem „Team Manager“ bestand.
Dann ging es schon los, Flug über Hong-Kong direkt zum Flughafen Mactan-Cebu. Wir kamen am Montagmorgen an und hatten genug Zeit um das tolle Hotel mit Riesenpool zu genießen und auch Cebu-City und Umgebung zu erkunden bevor am Donnerstag das offizielle Programm begann.
Dabei mussten wir bereits feststellen das die Verkehrslage auf den Philippinen etwas anders ist als in Deutschland. Hier ist quasi auf jeder Straße Dauerstau, so dass man für 10 km Weg durchaus eine Stunde Fahrzeit einplanen muss. Deshalb wurden auch alle Bustransporte im Rahmen des Wettbewerbs immer mit Polizeieskorte durchgeführt.
Am Donnerstag ging es dann los, erst mal mit der „Beach Challenge“. Hier konnten sich die Teams bei lustigen Spielen am Strand kennenlernen. Inzwischen waren auch die anderen zwei Deutschen Teams eingetroffen (Football und Regular Senior). Nachmittags dann „freies Training“ im Ballsaal des Hotels. Hierbei konnten wir schon sehen, dass das Konzept „Außen rum an der Band langfahren“ von fast allen anderen Teams verfolgt wurde. Das sollte Morgen noch mal relevant werden, das wussten wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.
Freitagmorgen, welcome to the „Hoops Dome“. Normalerweise ein Basketballarena mit ca. 6.000 Zuschauerplätzen – welche auch schon gut gefüllt sind als wir ankommen. Die Örtlichen Schulen sind in großer Anzahl erschienen um beim Wettbewerb zuzusehen. Dem entsprechen ist die Geräuschkulisse in der Halle, das Publikum hat gute Laune, es wird regelmäßig laut gejubelt. Dann erst mal Eröffnungsreden, Tanzvorführung, Einmarsch der Teams mit Flaggen, Nationalhymne der Philippinen und Coach-Meeting. Die Überraschungsaufgabe des ersten Tages: die Barriere vom Ziel wird vor den Startbereich quer an die Bande gestellt. Somit haben alle Teams welche das Konzept „Außen rum an der Band langfahren“ ein Problem. Schön für uns, der erste Lauf misslingt zwar leider, aber im zweiten Lauf fahren wir elegant am Hindernis vorbei und erreichen 145 Punkte. Das Schweitzer Team „00100100“ fährt gleich auf Anhieb 170 Punkte ein. Nach dem ersten Tag liegen wir damit auf Platz 5 von 17 Teams. Abends geht es dann mit dem Bus zum festlichen Gala Dinner.
Die gesamte Organisation des Wettbewerbs ist übrigens hervorragend. Das Hotel ist fantastisch, der Zeitplan wird fast auf Schweizer Niveau eingehalten, alle Veranstaltungen werden von tollen Tanzeinlagen der örtlichen Schulen bereichert und beim Essen ist für jeden etwas Schmackhaftes dabei. Herzlichen Glückwunsch an die Felta und Mrs. Mylene Abiva für diese gelungen Veranstaltung!
Am zweiten Wettkampftag wir der dritte und letzte Lauf ausgetragen. Die Überraschungsaufgabe ist etwas freundlicher für die „Außen rum Fahrer“ so das noch einige Teams gute Punktzahlen erreichen können. Nach unserem Lauf verfolgen wir mit Spannung die Finalspiele im Roboterfussball, da das deutsche Team „Jump Birds“ um die ersten Plätze mitkämpft.
Es ist auch eine tolle Erfahrung mal nicht wie sonst nur mit den eigenen Team gegen alle anderen anzutreten, sondern hier mal Teil des größeren „Team Deutschland“ zu sein und auch für die anderen Teams zu jubeln. Auch mit den Teams aus den anderen Ländern haben wir uns gut verstanden, das englisch aus der Schule funktioniert doch schon sehr gut, auch wenn der Akzent nicht immer Oxford ist…
Die Große Siegerehrung am Abend wird natürlich wieder mit einem Festessen, unzähligen Aufführungen, Reden und einem Feuerwerk begleitet. „Team Deutschland“ schneidet sehr gut ab, die Fußballer sind auf Platz 3, die Seniors auf 2, wir am Ende auf Platz 10 von 17 Teams. Dominierend in allen Wettbewerben sind die Russen und die Teams aus Taiwan. Aber wir haben genau hingeschaut und haben für das nächste Jahr auch eine Menge neue Ideen bekommen.
Den Sonntag haben wir am Pool um im Meer verbracht. Die Japaner haben uns gezeigt das man mit Brot tropische Fische anlocken kann. Noch ein letzter Mango-Shake, Abschied nehmen von den neu gewonnen Freuden, dann geht es wieder nach Hause. Am Abfluggate Französisch Vokabeln lernen, am Dienstag ist der Test…
Wir freuen uns auf die Saison 2019!
Team SimpleBots: Brandon, David und Elias